Vergeblich sucht man nach Sensationen, nach den Ereignissen, wenn Außenseiter Favoriten nicht nur ärgern, sondern auch schlagen. Die UEFA hat alles getan, um das weitgehend auszuschließen. Setzlisten, Gruppenphasen, monströse Siegprämien für selbstverständliche Erfolge lassen in Fußball-Europa die Reichen immer reicher werden. Mit dem katastrophalen Ergebnis, dass die Ausgänge der Spiele unmittelbar nach der Auslosung feststehen.
Eigentlich müsste das längst der Anfang vom Ende sein, denn der Konsument, der noch vor der Glotze hockt und sich die Schlachtfeste anschaut, reagiert normalerweise auf Langeweile wenig amüsiert. Weil aber eine gigantische Medienmaschinerie bei jedem Spieltag suggeriert, dass es um Leben und Tod geht und der Ausgang offen wie nie ist, funktioniert diese ganze Geldmaschine immer noch.
Ab dem Achtelfinale ist dann der Lederball-Geldadel unter sich. Dann spielen die üblichen Verdächtigen aus England, Spanien, Italien und Deutschland den Titel aus. In den letzten 20 Jahren ist die Trophäe ausnahmslos in diese Länder gegangen. Hier gibt es dann auch das eine oder andere interessante Spiel. Aber dafür dieser ganze aufgeblähte Aufwand, der ausschließlich über Marktschreierei seine Bedeutung behält?
Irgendwann wird der Fußball an seiner Gier ersticken.